Audi Sport hat seine angekündigte Berufung gegen eine von der FIA verhängte Strafe in Höhe von insgesamt 750.000 Euro zurückgezogen, wie ein Sprecher des Ingolstädter Autobauers auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com bestätigt hat.

Damit ist der Fall rund um das vorzeitige Ausscheiden aus der Rallye-Raid-Weltmeisterschaft endgültig beendet, Audi wird mit einer Dreiviertelmillion Euro zur Kasse gebeten.

Audi Sport zieht Berufung gegen FIA-Strafe zurück

Nach der am 27. Februar verhängten Strafe durch die Sportkommissare der Rallye-Raid-WM hatte das durch das Einsatzteam Q Motorsport vertretene Audi Sport eine Berufung angekündigt und in der Folge nach MSM-Infos bei der FIA um eine Fristverlängerung gebeten, die vergangene Woche am 21. März abgelaufen ist. Der Automobil-Weltverband bestätigte den vorzeitigen Abschluss des Falls am Dienstag dieser Woche.

Dabei gab es bereits einen Termin (23. April 2024) für die Verhandlung vor dem Internationalen Berufungsgerichtshof im Pariser Hauptquartier der FIA. Das Schreiben des ICA (International Court Of Appeal) liegt der Redaktion vor.

750.000 Euro Geldstrafe für Dakar-Sieger Audi

Konkret ging es um eine saftige Geldstrafe in Höhe von insgesamt 750.000 Euro, die Audi Sport am Rande der Abu Dhabi Desert Challenge am 27. Februar auferlegt worden war. Begründet wurde die Strafe mit dem von Dakar-Sieger Audi Sport angekündigten Verzicht, nach der Rallye Dakar bei den restlichen vier FIA Off-Road-Rallyes 2024 an den Start gehen zu wollen.

Die Höhe der Geldstrafe hat auch damit zu tun, dass Audi als Gesamtführender der Meisterschaft mit seiner Entscheidung nach Meinung der FIA "dem Ansehen der Rallye-Raid-Meisterschaft geschadet" habe. Die Sportkommissare kamen zu der Entscheidung, dass der Verzicht an der Teilnahme bei der Abu Dhabi Desert Challenge einen "schwerwiegenden Bruch" des Registrierungsvertrages und des Sportlichen Reglements der FIA Cross-Country Rallye darstelle.

Für das Fehlen der Marke mit den vier Ringen beim zweiten Lauf der Rallye-Raid-WM 2024 in Abu Dhabi wurden 187.500 Euro fällig, ebenso wie für die weiteren drei noch folgenden Events in Portugal (07. April), Argentinien (08. Juni) und Marokko (11. Oktober), was insgesamt ein Strafgeld von 750.000 Euro bedeutet.

Audi Sport hatte zuvor nach seinem ersten Dakar-Triumph den Verzicht auf die Teilnahme bei den weiteren Läufen zur Off-Road-Weltmeisterschaft angekündigt und sich aus der FIA-Meisterschaft abgemeldet. Das Rallye-Projekt sei laut Audi-Angaben wie geplant nach dem dritten Dakar-Einsatz im Januar 2024 beendet und eine mögliche Teilnahme an den weiteren Läufen zur Rallye-Raid-Weltmeisterschaft verworfen worden. Als Grund führte Audi Sport einen "extrem hohen Ersatzteilverbrauch" in der Vergangenheit an sowie lange Vorlaufzeiten der Produktion von Prototypen-Teile von bis zu zwei Jahren.